Westlitauen
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Der schmale, weiße Sandstreifen der Nehrung, die sagenumwobene Žemaitija, Kleinlitauen und das Memeldelta Wer Litauen bereist, darf den wunderschönen Westen des Landes mit seiner Fülle an Naturund Kultursehenswürdigkeiten nicht verpassen. • > 35 sehenswerte Orte und Plätze • > 110 sehenswerte Objekte • > Detaillierte Karten (Maßstab 1:100 000) • > 300 Photographien Kultstätten, die an eine ferne, heidnische Vergangenheit Europas erinnern, mythische Steine, Burghügel, Natur, die L…
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Aprašymas

Der schmale, weiße Sandstreifen der Nehrung, die sagenumwobene Žemaitija, Kleinlitauen und das Memeldelta

Wer Litauen bereist, darf den wunderschönen Westen des Landes mit seiner Fülle an Naturund Kultursehenswürdigkeiten nicht verpassen.

• > 35 sehenswerte Orte und Plätze
• > 110 sehenswerte Objekte
• > Detaillierte Karten (Maßstab 1:100 000)
• > 300 Photographien

Kultstätten, die an eine ferne, heidnische Vergangenheit Europas erinnern, mythische Steine, Burghügel, Natur, die Leben atmet, Landschaft, erfüllt von Zeichen menschlicher Religiosität – all dies wird den Reisenden – ob Einzelreisender oder Familie – immer wieder hierher zurückkehren lassen.

Die meisten Reiseführer richten sich an Touristen, die in kurzer Zeit möglichst viel sehen möchten. Litauen wird nur als eines der drei im Paket zu besuchenden baltischen Staaten vorgestellt. Dies führt dazu, dass auch die dargebotene Information an einen Kurzbesuch angepasst ist. Viele interessante Details werden in diesen Führern – natürlicherweise doch völlig unverdient – übergangen. An den aufmerksamen Individualtouristen, dem solches nicht passt, richtet sich unser Reiseführer mit zahlreichen Karten und Beschreibungen von Orten und Sehenswürdigkeiten.

Sandstrände, weiße Dünen, duftende Kiefernwälder, unberührte Natur, verbunden mit einem gut ausgebauten Tourismussektor, locken Reisende aus dem In- und Ausland in den westlichen Teil Litauens. Doch nicht nur die Ostseeküste, sondern auch die urtümliche Žemaitija, das über Jahrhunderte von deutscher Kultur und Lebensweise geprägte Preußisch-Litauen mit seiner besonderen Geschichte und der Naturschönheit des Memeldeltas machen einen Besuch im westlichen Litauen lohnend.

PreuSSisch-Litauen (Kleinlitauen)

Kleinlitauen ist eine der fünf ethnographischen Regionen Litauens, historisch der nordöstlichste Zipfel Preußens. Bis zur Expansion des Deutschen Ordens im 13. Jh. lebten hier baltische Stämme – die prußischen Schalauer und Nadrauer, am Meer die Kuren. Nach dem Frieden von Melnosee (1422) wurde diese von Prußen und Kuren bewohnte Region definitiv ein Teil des Ordensstaats, die Žemaitija des Großfürstentums Litauen. Ab 1525 gehörte Kleinlitauen zum Herzogtum (später Königreich) Preußen, 1871–1945 zum Deutschen Reich, der nördlich der Memel gelegene Landstreifen zwischen 1923 und 1939 zu Litauen. Heute gehört der weitaus größere Teil Kleinlitauens als Kaliningrader Gebiet zu Russland, ein kleiner Teil nördlich der Memel, das Memelland, zu Litauen.

Žemaitija

Die als Žemaitija (Samogitien, Niederlitauen) bekannte Großregion deckt sich beinahe mit der Verbreitung der žemaitischen Dialekte. Sie umfasst die Kreise Telšiai und Tauragė, sowie Teile der Kreise Klaipėda (Memel), Šiauliai und Kaunas. Oft genug wurden die Žemaiten in ihrem Kampf gegen den Deutschen Orden und den Schwertbrüderorden am Ende des 13. und zu Anfang des 14. Jh. nicht von den litauischen Großfürsten unterstützt. Ganz im Gegenteil: Mehr als einmal verschenkten sie die Žemaitija an den Deutschen Orden. Dies führte dazu, dass Žemaiten für sich Nutzen aus den Spannungen zwischen dem Großfürsten und dem Ordensmeister zu ziehen wussten. Erst im Frieden von Thorn (1411) wurde die Žemaitija auf Lebenszeit den litauischen Herrschern Jogaila und Vytautas zugesprochen, 1422 im Frieden von Melnosee endgültig als Teil des Großfürstentums Litauen anerkannt. Für mehr als 500 Jahre blieb die damals festgelegte SW-Grenze der Žemaitija bestehen.

Der Reisende wird sofort bemerken, dass Landschaftsbild und Architektur in Westlitauen sich sehr voneinander untersheiden. Im Küstenstreifen, südlich von Palanga an See und Haff und der Memel (Nemunas) entlang bis Viešvilė (Wischwill), trifft man auf Schritt und Tritt auf Backsteinhäuser – auch in kleineren Ortschaften – sowie auf zahlreiche Fachwerkhäuser, dazu in jeder Ortschaft auf eine schlichte lutherische Kirche. Alles Spuren deutscher Kultur. Doch kaum ist die unsichtbare ehemalige deutsch-litauische Grenze überquert, ändert sich das Bild radikal: viel Wald, unberührte Natur, kleine Ortschaften mit Holzhäusern, dafür oft mit prunkvoller katholischer Kirche. Da die Litauer erst viel später als die Deutschen mit dem Bau von Gebäuden aus Stein begannen, sind viele der litauischen Burgen nicht erhalten geblieben. Doch deren frühere Existenz beweisen die zahlreichen Burghügel. Die für die Žemaitija typischen Burghügelkomplexe ziehen sowohl Wissenschaftler als auch Touristen an. Unterschiedlich ist auch der in den beiden Regionen heimische Menschenschlag. Man sagt, dass der Žemaite verschlossen, wortkarg, beinahe stur sei. Er bevorzugte ein Leben auf dem Einzelhof – zumindest soweit weg vom Nachbarn, dass er dessen Hund nicht mehr bellen hörte. Die Behausungen waren geräumig, das Baumaterial stammte aus dem nahen Wald. Geblieben sind Verschlossenheit, starker Individualismus, erhöhter Freiraumbedarf. Der Žemaite mag ja verschlossener sein als die anderen in Litauen lebenden ethnischen Gruppen, doch in keiner der oben erwähnten Eigenschaften kommt er dem preußischen Litauer (dem Lietuvninks) auch nur nahe. Der Žemaite bietet nicht als erster die Freundschaft an, doch wenn er gelernt hat einem zu vertrauen, kann er sehr gesprächig, offen und manchmal gar sentimental werden. Die Lietuvninkai dagegen, im Geist des protestantischen Pietismus erzogen, waren asketisch und streng. Ihre außerordentliche Frömmigkeit färbte in besonderem Maß auf die Kultur dieses Landstrichs ab. Leider wollte es der Lauf der Geschichte, dass im heutigen Alltag der Region kaum mehr etwas vom Geist der Preußisch-Litauer auszumachen ist und ihr litauischer Dialekt nur noch von wenigen Leuten gesprochen wird. Nur wenige echte Kleinlitauer leben noch hier, vieles ist nur noch in Erinnerungen lebendig.

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Der schmale, weiße Sandstreifen der Nehrung, die sagenumwobene Žemaitija, Kleinlitauen und das Memeldelta

Wer Litauen bereist, darf den wunderschönen Westen des Landes mit seiner Fülle an Naturund Kultursehenswürdigkeiten nicht verpassen.

• > 35 sehenswerte Orte und Plätze
• > 110 sehenswerte Objekte
• > Detaillierte Karten (Maßstab 1:100 000)
• > 300 Photographien

Kultstätten, die an eine ferne, heidnische Vergangenheit Europas erinnern, mythische Steine, Burghügel, Natur, die Leben atmet, Landschaft, erfüllt von Zeichen menschlicher Religiosität – all dies wird den Reisenden – ob Einzelreisender oder Familie – immer wieder hierher zurückkehren lassen.

Die meisten Reiseführer richten sich an Touristen, die in kurzer Zeit möglichst viel sehen möchten. Litauen wird nur als eines der drei im Paket zu besuchenden baltischen Staaten vorgestellt. Dies führt dazu, dass auch die dargebotene Information an einen Kurzbesuch angepasst ist. Viele interessante Details werden in diesen Führern – natürlicherweise doch völlig unverdient – übergangen. An den aufmerksamen Individualtouristen, dem solches nicht passt, richtet sich unser Reiseführer mit zahlreichen Karten und Beschreibungen von Orten und Sehenswürdigkeiten.

Sandstrände, weiße Dünen, duftende Kiefernwälder, unberührte Natur, verbunden mit einem gut ausgebauten Tourismussektor, locken Reisende aus dem In- und Ausland in den westlichen Teil Litauens. Doch nicht nur die Ostseeküste, sondern auch die urtümliche Žemaitija, das über Jahrhunderte von deutscher Kultur und Lebensweise geprägte Preußisch-Litauen mit seiner besonderen Geschichte und der Naturschönheit des Memeldeltas machen einen Besuch im westlichen Litauen lohnend.

PreuSSisch-Litauen (Kleinlitauen)

Kleinlitauen ist eine der fünf ethnographischen Regionen Litauens, historisch der nordöstlichste Zipfel Preußens. Bis zur Expansion des Deutschen Ordens im 13. Jh. lebten hier baltische Stämme – die prußischen Schalauer und Nadrauer, am Meer die Kuren. Nach dem Frieden von Melnosee (1422) wurde diese von Prußen und Kuren bewohnte Region definitiv ein Teil des Ordensstaats, die Žemaitija des Großfürstentums Litauen. Ab 1525 gehörte Kleinlitauen zum Herzogtum (später Königreich) Preußen, 1871–1945 zum Deutschen Reich, der nördlich der Memel gelegene Landstreifen zwischen 1923 und 1939 zu Litauen. Heute gehört der weitaus größere Teil Kleinlitauens als Kaliningrader Gebiet zu Russland, ein kleiner Teil nördlich der Memel, das Memelland, zu Litauen.

Žemaitija

Die als Žemaitija (Samogitien, Niederlitauen) bekannte Großregion deckt sich beinahe mit der Verbreitung der žemaitischen Dialekte. Sie umfasst die Kreise Telšiai und Tauragė, sowie Teile der Kreise Klaipėda (Memel), Šiauliai und Kaunas. Oft genug wurden die Žemaiten in ihrem Kampf gegen den Deutschen Orden und den Schwertbrüderorden am Ende des 13. und zu Anfang des 14. Jh. nicht von den litauischen Großfürsten unterstützt. Ganz im Gegenteil: Mehr als einmal verschenkten sie die Žemaitija an den Deutschen Orden. Dies führte dazu, dass Žemaiten für sich Nutzen aus den Spannungen zwischen dem Großfürsten und dem Ordensmeister zu ziehen wussten. Erst im Frieden von Thorn (1411) wurde die Žemaitija auf Lebenszeit den litauischen Herrschern Jogaila und Vytautas zugesprochen, 1422 im Frieden von Melnosee endgültig als Teil des Großfürstentums Litauen anerkannt. Für mehr als 500 Jahre blieb die damals festgelegte SW-Grenze der Žemaitija bestehen.

Der Reisende wird sofort bemerken, dass Landschaftsbild und Architektur in Westlitauen sich sehr voneinander untersheiden. Im Küstenstreifen, südlich von Palanga an See und Haff und der Memel (Nemunas) entlang bis Viešvilė (Wischwill), trifft man auf Schritt und Tritt auf Backsteinhäuser – auch in kleineren Ortschaften – sowie auf zahlreiche Fachwerkhäuser, dazu in jeder Ortschaft auf eine schlichte lutherische Kirche. Alles Spuren deutscher Kultur. Doch kaum ist die unsichtbare ehemalige deutsch-litauische Grenze überquert, ändert sich das Bild radikal: viel Wald, unberührte Natur, kleine Ortschaften mit Holzhäusern, dafür oft mit prunkvoller katholischer Kirche. Da die Litauer erst viel später als die Deutschen mit dem Bau von Gebäuden aus Stein begannen, sind viele der litauischen Burgen nicht erhalten geblieben. Doch deren frühere Existenz beweisen die zahlreichen Burghügel. Die für die Žemaitija typischen Burghügelkomplexe ziehen sowohl Wissenschaftler als auch Touristen an. Unterschiedlich ist auch der in den beiden Regionen heimische Menschenschlag. Man sagt, dass der Žemaite verschlossen, wortkarg, beinahe stur sei. Er bevorzugte ein Leben auf dem Einzelhof – zumindest soweit weg vom Nachbarn, dass er dessen Hund nicht mehr bellen hörte. Die Behausungen waren geräumig, das Baumaterial stammte aus dem nahen Wald. Geblieben sind Verschlossenheit, starker Individualismus, erhöhter Freiraumbedarf. Der Žemaite mag ja verschlossener sein als die anderen in Litauen lebenden ethnischen Gruppen, doch in keiner der oben erwähnten Eigenschaften kommt er dem preußischen Litauer (dem Lietuvninks) auch nur nahe. Der Žemaite bietet nicht als erster die Freundschaft an, doch wenn er gelernt hat einem zu vertrauen, kann er sehr gesprächig, offen und manchmal gar sentimental werden. Die Lietuvninkai dagegen, im Geist des protestantischen Pietismus erzogen, waren asketisch und streng. Ihre außerordentliche Frömmigkeit färbte in besonderem Maß auf die Kultur dieses Landstrichs ab. Leider wollte es der Lauf der Geschichte, dass im heutigen Alltag der Region kaum mehr etwas vom Geist der Preußisch-Litauer auszumachen ist und ihr litauischer Dialekt nur noch von wenigen Leuten gesprochen wird. Nur wenige echte Kleinlitauer leben noch hier, vieles ist nur noch in Erinnerungen lebendig.

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